Wann Hündin kastrieren
Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Kastration der Hündin?!
Ist die Entscheidung positiv zur Kastration einer Hündin gefallen, stellt sich die Frage nach dem empfehlenswerten, "richtigen" Zeitpunkt.
Bedenkenswert ist, daß der Zeitpunkt der Kastration aus rein medizinischer Sicht einen entscheidenden Faktor für das lebenslange Risiko an Brustkrebs zu erkranken darstellt.
Studien haben ergeben, daß bei Kastration der Hündin vor Eintritt der ersten Läufigkeit das Risiko an Brustkrebs zu erkranken gegen Null tendiert (nur noch ca. 0,5 %). Bereits nach der ersten Läufigkeit erhöht sich das Risiko. Je länger das Brustdrüsengewebe dem "hormonellen Wechselspiel" des Zyklusgeschehens unterliegt, desto mehr nähert sich das Risiko Brustkrebs zu entwickeln dem einer unkastrierten Hündin an.
Oben aufgezeigte Überlegungen zusammenfassend und der Literatur folgend, empfehlen wir, wenn möglich, die Kastration der Hündin vor der ersten Läufigkeit. Dies bedeutet, der Eingriff kann endoskopisch ab dem Alter von ca. 6 bis 10 Monaten erfolgen.
Aber auch eine spätere Kastration der Hündin kann in vielen Gründen sinnvoll sein. Medizinische, psychische oder soziale Faktoren können ausschlaggebend sein und sollten im Einzelfall bedacht werden.
Gehäufte Scheinträchtigkeiten, Fehl-Laktationen (Milchfluß ohne Welpen), Zyklus-induzierter Diabetes und der Vaginalvorall (V-Prolaps) sind starke Hinweise auf Störungen aus dem ovariellen Zyklus.
Daraus folgende Gebärmutterveränderungen bis hin zu lebensbedrohenden Gebärmuttervereiterungen sind die Indikation zur Kastration. Dies gilt auch für das zyklusabhängige Auftreten von Diabetes Mellitus (Zucker-Krankheit).
Die endoskopische Kastration auch nach der ersten Läufigkeit verhindert zuverlässig das Auftreten oben genannter Gebärmutterveränderungen wie auch die Ausprägung "Zucker-Erkrankung" aus vorgenannter Ursache.
